Winterlicher Zwischenstopp - Deutschland
- Bella im Glück
- 24. Mai 2017
- 5 Min. Lesezeit
Mit Flipflops komme ich Ende März in Frankfurt an. Eigentlich nicht die richtigen Schuhe für diese Zeit in Deutschland, aber das feste Schuhwerk habe ich in Nicaragua gelassen. Nachdem ich in Ometepe diesen Vulkan bestiegen hatte, waren die Turnschuhe auch echt... schlammig und nach über 10 Jahren hatten die ihren Dienst auch getan.
Aber irgendwie passte das auch. Ich durfte wieder bei Christine übernachten und damit ich nicht sofort wieder die Ferne vermisse, hat sie so einiges organisiert, das Wetter z. B., das war echt flipfloptauglich am 29. und 30. März. Außerdem hat sie ein super Abendprogramm organisiert. Zusammen mit ihr durfte ich einen Stand der Surfrider Foundation bei der International Ocean Film Tour betreuen. Wir waren also im Kino und sahen uns Filme übers Meer an. Eines der Hauptthemen dieser Tour ist die Verschmutzung der Meere. Nun ja, das war für mich ja auch gerade brandaktuell, ein paar Tage zuvor hatte ich ja selbst nach dem Surfen noch Müll am Strand aufgesammelt. Die kurzen Filme waren echt toll und ich überlegte sogar, ob ich sie mir in ein paar Wochen auch nochmal in Jena ansehen sollte...
Am nächsten Tag fuhr ich mit Flixbus nach Hause. Das ist eine ziemlich kostengünstige Variante durch Deutschland zu fahren, allerdings ist man echt lange unterwegs (ca. 6h). Mit der Bahn wäre ich doppelt so schnell gewesen, aber dann hätte ich nicht 15 Euro bezahlt, sondern 29 Euro.

In Jena angekommen, erwartete mich bereits mein lieber Papa und nahm mich mit nach Hause. Dann kehrte fast erschreckend schnell eine gewisse Normalität ein. Am nächsten Tag holte ich mein Bella-im-Glück-Mobil bei Auto Buch ab. Das durfte hier kostenlos stehen, während ich in Nicaragua war, denn in Gneus hatte ich keine Möglichkeit es irgendwo abzustellen. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal für den tollen Service bedanken.
Direkt im Anschluss ging es zum Schwimmtraining, welches ich nun wieder regelmäßig besuchte. Und danach ging es weiter zu Brandmarken, denn hier gab es wieder ein Wohnzimmerkonzert mit Simon Kempston.

Am Tag darauf hatte meine liebe Mutti Geburtstag und es wurde gefeiert, das war natürlich super für mich, weil ich so auch gleich fast die ganze Familie wieder sah. In den nächsten Tagen fügte ich mich wieder ordnungsgemäß ein. Ich meldete mich beim Einwohnermeldeamt und bei der Agentur für Arbeit an. Noch wusste ich nicht, wie lange ich mich in Deutschland aufhalten würde, aber das würde sich dann schon ergeben, der Plan war so Mitte Mai. Da sich das Wetter drastisch veränderte, war meine Lust im Bulli zu reisen recht gering. Der Winter sollte eigentlich vorbei sein, wenn ich wieder in der Heimat bin, so war zumindest der Plan. Aber der Winter wollte mich nochmal daran erinnern, weshalb ich ihn verpassen wollte. Es wurde kalt und wenn es nicht regnete, dann schneite es eben.

Aber erstmal stand noch ein gewisses Kulturprogramm an, Völkerball spielen im F-Haus. Das Konzert war ausverkauft, aber Klaus hatte rechtzeitig Karten besorgt.

Als nächstes fuhr ich nach Möhnesee zu meiner Freundin Stefanie. Wir hatten uns Weihnachten das letzte mal gesehen und seitdem ist viel passiert. Wir hatten "sturm- bzw. männerfrei" und machten, was Frauen halt so machen - in der Küche Essen zubereiten ;) Wir machten Sushi. Es war mein erstes Mal. Zugegeben, wahrscheinlich wären auch vier Personen satt geworden, aber es war so lecker. Wir aßen bis wir uns nicht mehr bewegen konnten und wer hätte das gedacht, am Ende war alles alle.

Natürlich hatten wir, typisch Frau halt, ein richtig schlechtes Gewissen, weil wir so viel gegessen hatten, dabei muss heutzutage und gerade als Frau auf sein gutes Aussehen und seine schlanke Linie achten (wer mich kennt, weiß dass ich mich beim Schreiben dieses Textes vor Lachen auf dem Boden kugle). Wir beschlossen uns am nächsten Tag mit nichts anderem als Sport zu beschäftigen... Also buchten wir Tickets für die Fibo in Köln. Wir fühlten uns gleich viel besser :) Die Fibo ist die Messe für Fitness, Wellness und Gesundheit.
Wobei ich mich schon gefragt habe, wie gesund das eigentlich ist. Gerade beim Street Workout gibt es sicher oft Verletzungen. Außerdem war die erste Halle die wir betraten, voll mit Eiweißpulvern und Boostern, welche vorwiegend beim Bodybuilding verwendet werden.

Ich finde sichtbare Muskeln ja schon schön :) Daher konnte ich mich auch nur schwer losreisen, aber auch die anderen Hallen waren sehr interessant. Der neuste Trend war offensichtlich rumhüpfen... auf Trampolinen, was ziemlich witzig aussah und definitiv schweißtreibend ist. In einer Halle gab es ganz viele verschiedene Balanceboards. Das fand ich richtig toll und musste sie natürlich auch alle ausprobieren :) Ich blieb ohne Verletzungen ;)
Beeindruckt machten wir uns dann auf den Heimweg. Ich strahlte mit der Sonne um die Wette und wünschte auch ich hätte irgendwann genug Motivation und Ehrgeiz um noch gesünder und fitter zu leben.
Ostern rückte näher und das Wetter wurde wieder schlechter. Zum Osterspaziergang ging es, zusammen mit meinen lieben Eltern und Freunden nach Kunitz. Am Treffpunkt angekommen regnete und windete es. Es war also nicht besonders einladend. Doch der Regen hatte ein Erbarmen und manchmal kam sogar die Sonne raus, also starteten wir in Richtung Jenzig.


In der Gaststätte auf dem Jenzig kehrten wir ein, als gerade der nächste Regenschauer über uns hereinbrach. wir stärkten uns und nutzten die nächste Regenpause, um den Abstieg zu nehmen. Wir kamen am Erlkönig vorbei und ohne nass zu werden, erreichten wir unseren Ausgangspunkt in Kunitz.

Meistens geben mir meine Eltern eine Aufgabe, wenn ich für ein paar Wochen bei ihnen wohne. Dieses Mal war es meine Aufgabe, meine Spielsachen von früher zu verkaufen, sie waren auf dem Dachboden in Kisten und Tüten eingelagert. Es war ziemlich viel zu tun, die Sachen lagen da schon ewig, teilweise waren es sogar noch Puppen von meiner Mutti. Ich musste alles halbwegs sauber machen, fotografieren und ins Internet stellen. Einmal arbeitete ich die ganze Nacht durch und ging erst zu Bett, als schon die Sonne aufging.






Doch die viele Arbeit lohnte sich. Nicht wegen des Geldes, dafür war der Aufwand zu groß, aber ich konnte sehr viele Sachen verkaufen und der Dachboden wurde ein kleines bisschen aufgeräumter.
Der Plan für die Weiterfahrt war, in Richtung Österreich und Slowenien aufzubrechen, um dort Wildwasser zu paddeln. Vom 5. bis 7. Mai stand das XXL-Paddelfestival im Kanupark Markkleeberg an, hier wollte ich mich wieder für das echte Wildwasser vorbereiten.
So langsam rückte die Weiterreise näher, noch ein paar letzte Veranstaltungen standen an. Manchmal gab es dabei erstaunliche Dinge zu sehen... Bei einem Besuch in der Avenida-Therme in Hohenfelden gab es Fledermäuse in der künstlich angelegten Höhle über dem Außenbecken.

Bei einem nächtlichen Streifzug durch Jena, gab es in einer Werkstatt noch mehr zu bestaunen...

Dann hieß es Sachen packen und verabschieden. Der Bus war ziemlich voll, da viel mir gar nicht auf, dass mein Surfbrett noch hinter der Wohnzimmertür stand. Beim verabschieden von meiner Oma Gisela gab es ein paar Leckereien für den Weg und da Blumen im Bus keinen Sinn machten, sollte ich wenigstens ein Foto von dem blühenden Osterkaktus machen. Vielen Dank und Auf Wiedersehen!
